Praktikumsberichte

Lena, 23. August - 22. Oktober 2021

Im Rahmen meines Bachelorstudiums der Umweltnaturwissenschaften mit dem Nebenfach Umwelthydrologie an der Alber-Ludwigs-Universität Freiburg habe ich ein 8-wöchiges Praktikum in dem hydrologischen Planungsbüro aqua.plan absolviert. Trotz der überschaubaren Größe von aqua.plan umfasste mein Praktikum vielfältige Aufgabenbereiche, wobei der Fokus auf der Hydrometrie und der Betreuung von Fließgewässerpegeln lag.

Zu den täglichen Aufgaben gehörte die Arbeit mit der LUBW-Datenbank bzw. dem LUBW-Intranet. Jeden Morgen wird online überprüft, ob die Messsysteme in den von aqua.plan betreuten Fließgewässerpegeln funktionieren und Wasserstanddaten übermittelt werden. So können mögliche Störungen und Ausfälle frühzeitig erkannt und anschließend behoben werden. Sowohl Routinekontrollen der Fließgewässerpegel, Störungsbegehungen, Wartungs- und Pflegemaßnahmen als auch Abflussmessungen waren Teil der Arbeit im Gelände. Diese gestaltete sich daher sehr abwechslungsreich.

Besonders spannend war für mich das Kennenlernen und der Einsatz verschiedener Geräte und Methoden zur Abflussmessung. Dies bot mir die Möglichkeit verschiedene Messmethoden (Flügel, ADCP, Magnetisch-induktiv) auszuprobieren und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu erkennen. Sowohl die Abflussmessungen selbst als auch die anschließende Auswertung und Validierung der erhobenen Messdaten mit unterschiedlichen Auswertungsprogrammen bot mir die Möglichkeit, die im Studium erworbene Theorie in der Praxis anzuwenden. Ebenfalls interessant war es, verschiedene Methoden der kontinuierlichen Wasserstanderfassung und die damit einhergehenden möglichen Problematiken und deren Lösungsmöglichkeiten in der Praxis zu sehen.

Als Langzeit-Aufgabe habe ich mich ausgiebig mit einem magnetisch induktiven Messgerät auseinandergesetzt. Ziel war es das magnetisch induktive Messgerät, welches sich besonders für Messungen bei niedrigen Wasserständen eignen soll, mit Messungen mit einem Mini-Flügel zu vergleichen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herauszufinden. Dafür habe ich mich zunächst theoretisch, dann auch praktisch mit der Anwendung der Messgeräte beschäftigt. Ich führte Vergleichsmessungen durch, wertete die erfassten Daten aus und fasste die Ergebnisse in einem Bericht zusammen. Auch das Erstellen eines auf das Messgerät angepassten Messprotokolls war Teil dieser Aufgabe.

Weitere Arbeitsbereiche, in welche ich während meines Praktikums Einblicke erlangen konnte waren das Erstellen von Pegel-Unterhaltungsplänen und die damit verbundene Arbeit mit GIS, die Ausstattung und Umrüstung von Fließgewässerpegeln sowie die Datenvisualisierung.

Insgesamt hat mir das Praktikum bei aqua.plan sowohl inhaltlich als auch persönlich sehr gut gefallen. Die Arbeitsatmosphäre habe ich immer als sehr angenehm wahrgenommen, was vor allem dem freundlichen und lockeren Umgang miteinander zuzuschreiben ist. Auch das mir von Anfang an entgegengebrachte Vertrauen in Bezug auf das eigenständige Lösen von Aufgaben empfand ich als sehr positiv. Die Mischung aus Büroarbeit und Arbeit im Gelände sorgte für abwechslungsreiche und vielfältige Aufgaben. Lediglich die oft lange Fahrtzeit zu den verschiedenen Pegeln, kann ich hier als Manko nennen. Wobei dies gleichzeitig auch eine tolle Gelegenheit war, um die weitere Umgebung, besonders den Schwarzwald, besser kennenzulernen.

Ich würde mich jederzeit wieder für ein Praktikum bei aqua.plan entscheiden und kann dies an alle Hydrologie-Interessierten weiterempfehlen.

Helen, Juli - August 2021

aqua.plan

Als kleines, überschaubares hydrologisches Planungsbüro bietet aqua.plan eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich mit der Hydrologie vertraut zu machen. Zu ihrem Tätigkeitsfeld zählen u.a. die Pegelunterhaltung, Hydrometrie, Ausstattung von Pegelanlagen und Datenvisualisierungen.

Das Praktikum habe ich als Teil meines Studiums an der Universität Freiburg absolviert und kann es an alle im Fachgebiet der Umweltnaturwissenschaften weiterempfehlen, ganz gleich wieviel Vorkenntnisse im hydrologischen Bereich vorhanden sind.

Tätigkeitsbereich

Zusammen mit dem Regierungspräsidium Freiburg und Karlsruhe werden viele diverse Fließgewässerpegel durch die Mitarbeiter von aqua.plan betreut. Die Pegel befinden sich in einem weitläufigen Gebiet von Bruchsal, nördlich von Karlsruhe, bis zum Hochrhein, an die Grenze zur Schweiz. Die Touren dorthin bieten dabei eine einzigartige Gelegenheit den Schwarzwald zu erkundigen.

Zu meinen gängigen Aufgaben während des Praktikums gehörten der tägliche Pegelroutinecheck in der Datenbank der LUBW und die Pegelunterhaltung. Zu letzterem zählen zweiwöchentliche Routinekontrollen vor Ort, Störungsbegehungen, Vermessungsarbeiten, Probealarme sowie kleine Pflegemaßnahmen zur Sicherstellung repräsentativer Messungen. Das Praktikum begann im Februar, kurz nach einem Hochwasser. Dadurch waren einige Wasserstandsmessungen von Schwimmerpegel durch abgelagerte Sedimente des Hochwassers verfälscht. Durch Räumung des Schwimmerschachts und des Messbereichs konnten solche Messfehler behoben werden. Dabei konnte ich auch einiges zur Geologie der Umgebung erfahren, die bestimmt, welche Sedimente das Hochwasser mit sich reißt. Durch Beschädigungen an einer Mauer im Untermünstertal, bot sich auch die Gelegenheit eine Mauer neu zu verfugen.

Andere Aufgaben entstanden durch den Umbau von Pegeln, wodurch ich auch bei Vermessungen der Pegellatte oder des Abstichs dabei sein konnte.

Die sehr entspannte Büro-Atmosphäre und die tolle Siebträgerkaffeemaschine machen auch die Tage im Büro mehr als angenehm. Dabei wird immer viel mit dem Intranet der LUBW und der HVZ gearbeitet. Vor allem die viele Abwechslung zwischen Büroarbeit und Geländearbeit macht die Arbeit jeden Tag aufs Neue spannend.

Ganz abgesehen von den flexiblen Arbeitsstunden, schaffen alle Mitarbeiter eine herzliche und sehr persönliche Umgebung. Praktikanten werden in möglichst jede Arbeit miteinbezogen, weshalb man auch in kurzer Zeit sehr viel lernen kann.

Alles in allem, eine sehr lohnenswerte Erfahrung in der Hydrologie!